
Schmelzdiagramm
Acetanilid und Benzamid als binäres System
Was findet ihr hier?
- Messverfahren, Aufbau und Ziel des Versuchs
- Messwerte für verschiedene Stoffe
- Ergebnisse und Fehlerdiskussion
Worum geht es überhaupt?
Grundsätzlich wird das Schmelzverhalten von verschiedenen Konzentrationen eines binären Systems untersucht. Dazu wird ein Mikroskop mit Heizfunktion und Polarisator genutzt, die verschiedenen Gemische langsam erhitzt und dabei beobachtet.
Die Werte für die untere und obere Schmelztemperatur werden dabei gegen die Konzentration aufgetragen um Liquiduskurven sowie die Eutektikale zu erhalten. Diese Kurven sind charakteristische Eigenschaften des Systems und für die Herstellung von Legierungen, Medikamenten und vielerlei anderer Prozesse relevant.
Untersuchung des Reinstoffes Benzamid
Eutektische Zusammensetzung

Hier ist zu sehen, wie die eutektische Zusammensetzung von 48% Benzamid und 52% Acetanilid zwischen in diesem Fall 85-86°C schlagartig schmilzt und eine geringe Menge von Acetanilid übrig bleibt, welche langsam weiter geschmolzen wird.
Diese spontane Schmelzung ist der beste Indikator für das Erreichen der Eutektikalen. Bei größeren Differenzen der Anteile ist der spontan schmelzende Anteil geringer, sodass nur leichte Bläschenbildung oder eine langsame Farbänderung sichtbar ist.
Diagramme verschiedener Semester

Zu sehen ist nun die Kombination verschiedener Semester zusammen übereinander samt eutektischer Temperatur, Mittelwerten und Standardabweichung.
Darunter sind drei Beispiele für einzelne Semester zu sehen.
Zu sehen ist, dass
- der eutektische Punkt bei etwa 57-59% Acetanilid und 43-41% Benzamid und bei einer Temperatur von 75-82°C zu liegen scheint. Dies ist von der Konzentration tendenziell leicht über dem erwarteten Bereich und von der Temperatur leicht unter dem Literaturwert von 85°C und 55,8% Acetanilid.
- die beiden Reinstoffschmelztemperaturen von etwa 128°C – 129°C für Benzamid und 113°C – 115°C für Acetanilid wurden mit 127,34±0,93° C bzw. 113,87±0,92°C sehr gut mit ebenfalls passend großer Standardabweichung bestimmt.
- sich die gemessenen Werte auf der Liquiduskuve nie mit der Eutektikalen treffen sondern minimal etwa 5°C Differenz haben. Diese erwartete Differenz lässt mit einem verbesserten Aufbau vermutlich noch weiter optimieren, ist jedoch bei einem reellen Experiment nie vollständig unterdrückbar.
Es folgen…
… jeweils 4 Bilder gleicher Zusammensetzung beim Aufheizprozess der untersuchten Proben mit
(Stoffmengen-) Anteil Acetanilid von 0.0, 0.122, 0.199, 0.29, 0.43, 0.5, 0.6, 0.7, 0.8, 0.9 und 1.0











































